Magdalenen-Altar Festtagsseite
Werkstatt Lucas Cranach d. Ä., 1520/25, Ölmalerei auf Lindenholz
Lucas Cranach d. Ä., Werkstatt, St. Martin. Der Heilige trägt die Gesichtszüge Kardinal Albrechts von Brandenburgs. Ölmalerei auf Holz.
MSA 169/55.
Kardinal Albrecht von Brandenburg musste seiner Residenz Halle an der Saale im Jahr 1541 unter dem Eindruck der Reformation den Rücken kehren und kam als Erzbischof von Mainz nach Aschaffenburg. Der gebildete und Prunk liebende Kirchenfürst ließ Wagenladungen kostbarster Güter an den Main transportieren.
Albrecht hatte die „Neue Stiftskirche“ in Halle an der Saale als seine Grablege bestimmt. Sie stattete er auf die großartigste Weise aus. Eines der Hauptwerke, der „Magdalenen-Altar“, zog mit ihm in seine neue Residenz Aschaffenburg. Kein Geringerer als Lucas Cranach und seine Werkstatt hatten die Tafelgemälde mit ihren lebensgroßen Darstellungen der Heiligen und der grandiosen Mitteltafel mit der Auferstehung Christi um 1525 hergestellt. In der Aschaffenburger Stiftskirche ließ sein Auftraggeber die großformatigen Tafeln nun aufstellen.
Erstmals ist der Altar in allen Teilen, die im Laufe der Geschichte verstreut wurden, im Stiftsmuseum wieder zu sehen. Eine gewaltige Bilderwand, die den Wandel des Menschenbildes vom Übergang des Mittelalters in die Zeit der Renaissance widerspiegelt.